Bahnhof

Der reinheimer Bahnhof - ganz hübsch seit dem Umbau, aber wie soll man jetzt zu Gleis 2 kommen? Der legale Weg führt den gesamten Bahnsteig entlang, um das alte Stellwerk herum, über die möglicher Weise geschlossenen Schranken, auf die andere Straßenseite und dann zurück zum Bahnsteig. Auch wer schon vorher weiß, auf welches Gleis er muss, kann mit 5 Minuten Zeitpuffer am Bahnhof schon zu spät sein: Kommt man von der falschen Seite und es fährt gerade noch ein Zug aus der Gegenrichtung rein, kann die Schranke minutenlang geschlossenbleiben. Man kann dann den Zug am Gleis gegenüber einfahren, warten und wieder weiterfahren sehen, ohne hinzukommen. Naja, die meisten Leute gehen natürlich über die Schienen. Aber ein Bahnübergang am anderen Bahnsteigende könnte die Lage schon erheblich verbessern. Bei dieser Gelegenheit wäre eine Durchgangsmöglichkeit zum Edekaparkplatz wünschenswert.

So könnte ein Bahnübergang in Reinheim aussehen.

Schon seit Jahren bemängeln verschienene Parteien die Situation am Bahnhof, aber ändern tut sich nichts. Angeblich sei so ein Bahnübergang nach heutigen Maßstäben zu unsicher, man müsste eine Brücke bauen, die dann aber wieder zu teuer wäre. Dass einfache Bahnübergänge nicht zu unsicher sind, zeigen der Bahnhof in Ober-Ramstadt, der Bahnübergang am botanischen Garten in Darmstadt, der Bahnhof in Großumstadt-Wiebelsbach oder der Bahnhof Darmstadt Kranichstein. Die Übergänge in Wiebelsbach und Ober-Ramstadt existieren, obwohl es hier bereits eine Unterführung, bzw. Brücke giebt. In Ober-Ramstadt handelt es sich genaugenommen um einen Bahnsteigzugang, Züge müssen vor dessen Überquerung anhalten, bzw. dürfen nur mit Schrittgeschwindigkeit passieren. Deswegen gibt es in Ober-Ramstadt den 2-Richtungs-Betrieb: alle Züge Richtung Reinheim fahren auf Gleis 2.

Ober-Ramstadt Bahnhof - trotz der hier vorhandenen Brücke, gibt es einen unbeschrankten Bahnsteigzugang, um zum Gleis zu gelangen.

Noch ungewöhnlicher ist der Bahnhof Kranichstein. Hier gibt es noch einen 2 Meter breiten Schotterbahnsteig, wie früher in Reinheim. Ein paar Holzplanken dienen als Übergang über die hier auch von Güterverkehr befahrenen Gleise. Hällt ein Zug an Gleis 2 öffnet sich eine Schranke und gibt den Übergang frei. In dieser Zeit wird Gleis 1 wohl gesperrt sein... Dennoch kann der dünne Bahnsteig nicht die Masse an Menschen, die hier ein- und aussteigen, aufnehmen und man muss über die Gleise laufen. Von Barrierefreiheit kann hier eh keine Rede sein.


Kranichstein Bahnhof - hier ist das Überqueren der Gleise Standard, eine Fußgängerschranke regelt das Betreten von Gleis 2.

Der Bahnhof Kranichstein ist wohl kein gutes Beispiel, aber da der Betrieb eines solchen Bahnhofs rechtlich immer noch möglich ist, kann ein Bahnübergang in Reinheim unmöglich zu unsicher sein. Die Züge halten im Bahnhof sowieso alle und fahren an dieser Stelle nicht sehr schnell. Da bei bestehendem Bahnhof sowieso immer wieder Leute über die Gleise gehen, dürfte ein Übergang das Unfallrisiko insgesamt sogar senken.

Einen echten, unbeschrankten Bahnübergang gibt es entlang dieser Strecke am botanischen Garten in Darmstadt. An dieser Stelle fahren die Züge schnell, zudem befindet sich der Übergang in einer Kurve; deswegen müssen Züge vor der Überquerung hupen - also auch nicht das Richtige für Reinheim. Außerdem müssen neue Übergänge den SIL4-Standard erfüllen. Ein Vorbild, wie ein Übergang in Reinheim nun aussehen könnnte liefert Großumstadt-Wiebelsbach:

Großumstadt-Wiebelsbach: Hier gibt es trotz bestehender Unterführung beschrankte Bahnübergänge, bzw. Bahnsteigzugänge über fast alle Gleise.

Für ein überschaubares Budget sollten solche Bahnübergänge auch in Reinheim möglich sein. Eventuell würde eine Ampel statt einer Schranke genügen, da die Züge nicht sehr schnell fahren und wie in Ober-Ramstadt das Überqueren des Übergangs mit niedriger Geschwindigkeit möglich ist. In den nächsten Jahren ist der reinheimer Haushalt etwas knapp bemessen, trotzdem: Wo das Geld für Fußgängerserpentinen an Hägen mit sanften 10% Steigung reicht, muss der Bahnübergang einfach finanzierbar sein. Zumindest sollte eine ernsthafte Planung und ein Kostenvoranschlag in Auftrag gegeben werden.

Darmstädter Straße

Reinheims meistbefahrene Straße ist zweifellos die Darmstädter Straße zwischen Treff-Parkplatz und Bahnhof. Ein großes Problem sind hier auch Erschütterungen von bremsenden LKWs. Die Straße ist so eng, dass zwei LKWs nicht ohne Weiteres an einander vorbei fahren können. Das Abbremsen und Ausweichen verursacht dann Erschütterungen, das Anfahren danach wiederum Feinstaub. Um diese Situation zu verbessern, wären folgende Maßnahmen möglich: